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Wenn die Katze am Assessment teilnimmt...

Rahel Knecht
Rahel Knecht
Sladjana Baumann
Sladjana Baumann

Homeoffice kann so richtig schiefgehen. Vor allem Videocalls haben bekanntlich technisches und menschliches Schiefgeh-Potenzial zur Genüge. Und so überbieten sich Social Media aktuell mit aberwitzigen, meist besonders peinlichen Beispielen von Pech und Pannen. Jenseits solcher Live-Comedy zeigt sich allerdings das grosse Nutzenpotenzial der technischen Möglichkeiten. Seit längerer Zeit, seit dem 17. März jedoch intensiv, führen wir Assessments remote und meist im Homeoffice-Setting durch. Manches ist anders als gewohnt - aber die Umstellung funktioniert!

Wie wirkt sich das Homeoffice-Setting, das während des Lockdowns weitgehend zur neuen Norm geworden ist, auf die Durchführung von Remote-Assessments aus? Was bedeutet es für die Beteiligten, wenn Assessments nicht mehr im üblichen Business-Rahmen stattfinden, sondern mehr oder weniger deutlich von der Privatsphäre geprägt sind?

Abstand dank Technik - Nähe dank Privatsphäre

Im folgenden Erfahrungs- und Stimmungsbericht möchten wir erste Eindrücke sowie Rückmeldungen von Kandidatinnen und Kandidaten zusammenfassen:

  • Krise und Technik verbinden: Durch die Pandemie und die Einschränkungen des gewohnten Lebens haben wir alle ein gemeinsames Grundthema, über das wir uns spontan und gerne austauschen. Der sonst übliche Small Talk zur Anreise entfällt, zum Assessment-Beginn muss kein «Eis gebrochen» werden. Die Krise und das Remote-Setting mit seinen technischen Herausforderungen schaffen unmittelbar eine Gesprächsbasis.
  • Rituale ändern sich: Beim «klassischen» Assessment gibt es einen kontinuierlichen Kontaktaufbau: Klingeln an der Tür, erster Blickkontakt, Begrüssung im Eingangsbereich, Garderobe, Begleiten in den Assessment-Raum, Getränk anbieten, Zeit des Sich-Sammelns, «Warm-up» durch Assessment-Team. Das Remote-Ritual im Homeoffice beginnt quasi im virtuellen Wartezimmer: gespannte Erwartung, technische Vorbereitung, die Verbindung baut sich auf - und plötzlich ist der «Vorhang offen», das Assessment beginnt quasi «von Null auf Hundert». Ein Bild, ein Mensch und schon ist das Eis gebrochen. Was auffällt: Diese plötzliche Auflösung der Spannung sorgt bei den Beteiligten meist für ein spontanes Lächeln.
  • Man nimmt weniger wahr - oder doch nicht? Schwer zu sagen im Videocall, wie gross jemand ist. Wie wäre wohl der Händedruck? Geht die Kandidatin ruhig oder hastig? Wippt der Kandidat nervös mit dem Fuss? Wir bekommen eben nur ein physisches Teilbild. Aber diese Einschränkung hat auch etwas Positives: Man muss anders beobachten - vielleicht sogar genauer?
  • Wenn Augenkontakt zur technischen Herausforderung wird: Schaut man in die Kamera, fühlt man sich durch das Kameralicht unangenehm geblendet. Fokussiert man auf den Bildschirm, blickt man am Gegenüber vorbei. Es fällt nicht leicht, den Blickkontakt in gewohnter Art zu halten. In dieser besonderen Zeit verzichten wir darauf «den aktiven Blickkontakt der Kandidierenden» zu bewerten.
  • Nähe durch Privatsphäre: Assessments im Homeoffice vermitteln eine ungewohnte Nähe. Wir bekommen Gastrecht, in die privaten Räume der Kandidatinnen und Kandidaten eingelassen zu werden. Diese wiederum geniessen das Privileg, dass sie sich beim Assessment in ihrer privaten Wohlfühlumgebung aufhalten dürfen. Wenn sich Kinder bemerkbar machen, die Katze durchs Bild schleicht oder die Post klingelt, dann wird das Assessment auf unerwartete und sympathische Weise aufgelockert. Diese privaten Zwischenspiele verwandeln das sonst zuweilen etwas klinische Assessment-Setting und tragen zu einer authentischen zwischenmenschlichen Begegnung bei.

 

Es funktioniert, aber wir freuen uns auf die «Zeit danach»!

Die cedac AG war und ist organisatorisch und technisch gut vorbereitet: Die Umstellung des gewohnten Assessment-Betriebs an unseren Firmenstandorten in Bern, Zürich und Luzern auf Online/Remote hat uns zweifellos herausgefordert: Wir konnten auf bewährte Instrumente, solides technisches Know-how und vielfältige Erfahrungen aus nationalen und internationalen Mandaten bauen.

Die ersten Eindrücke und Beobachtungen sind für uns nicht schwarz-weiss, sondern Teil eines spannenden Erfahrungsprozesses. Unser erstes Fazit nach sechs Wochen ausschliesslichem remote- und Homeoffice-Betrieb fällt insgesamt positiv aus: Manches ist anders, aber die Umstellung funktioniert erstaunlich gut! Wir sind froh und erleichtert, dass wir Assessments gemäss unserem hohen Qualitätsstandard durchführen können und unsere Kundschaft während dieser Zeit kompetent unterstützen dürfen. Werden wir in «klassischen» Assessments die Zwischenspiele durch Kinder, Katzen und Pöstler vermissen? Vielleicht. Aber in der gegenwärtigen Krise wächst auch der Wunsch nach ganz normalen persönlichen Kontakten und Gesprächen: offline, jenseits von Videocall und Homeoffice. Wir freuen uns im cedac-Team jedenfalls auf die «Zeit danach» aber auch darauf, die vielfältigen Erfahrungen auswerten und in unser digitales Angebot aufnehmen zu können.

Wie beurteilen Sie Remote-Assessments im Homeoffice?

Bitte berichten Sie uns von Ihren Eindrücken und Beobachtungen. Wir möchten möglichst vielfältige Erfahrungen für eine vertiefte Auswertung aufnehmen. Danke für Ihre Inputs!

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