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Rezertifizieren ≠ Replizieren

Sladjana Baumann
Sladjana Baumann

Wer stehen bleibt, fällt zurück. Für eine erfolgreiche Rezertifizierung braucht es mehr als das Erfüllen bestehender Qualitätsstandards – Evolution ist gefragt.

Für das Qualitätssiegel von Swiss Assessment werden AC-Verfahren im Rahmen der Zertifizierung, hinsichtlich der zehn beschriebenen Qualitätsstandards, auf Herz und Nieren geprüft: AC-Profis werden zu Assessierten, AuditorInnen der Universität Zürich und des SQS werden zu AssessorInnen. Sind die Kriterien erfüllt, wird man als Mitglied von Swiss Assessment zertifiziert. So weit, so gut – aber damit ist es nicht getan.

Allein die verantwortungsvolle Aufgabe gegenüber den hochkarätigen KandidatInnen erfordert es, die geprüfte Qualität zu halten. Verstärkt wird diese Verpflichtung durch die Rezertifizierung im Drei-Jahres-Takt. Dabei bedeutet Rezertifizieren nicht Replizieren. Die hohe Qualität ist zwar zu halten, aber auch weiterzuentwickeln.

Evolution ist gefragt: Aufgrund der Feedbacks der AuditorInnen gilt es, Optimierungen vorzunehmen. Grosser Handlungsbedarf besteht aber anderswo: Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, Veränderungen bei den normativen Rahmenbedingungen und neue Kunden- und Nutzerbedürfnisse, fordern tiefergehende Anpassungen. So beispielsweise im Zuge der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung, welche eine wirtschaftlich tragbare und gleichermassen seriöse Handhabung fordert. Oder wenn Kunden schnell, ortsunabhängig und kostengünstig ihre Personalauswahl und -entwicklung professionell unterstützen möchten und die Nachfrage nach Online- und Remote-Assessments steigt. Die zehn Qualitätsstandards beziehen sich auf ein klassisches AC, das Verhaltensbeobachtung im Vier-Augen-Prinzip ermöglicht, und müssen für neue Formate angepasst werden. Die steigende Nachfrage hat die Diskussion angeregt und zu einer gemeinsamen Zukunftsorientierung bei Swiss Assessment geführt.

Wir sehen uns mit einem beschleunigten Wandel konfrontiert: AC-Verfahren werden angesichts der Digitalisierung, neuer Arbeitsformen und des Wertewandels im Eiltempo hinterfragt und müssen teilweise neu erfunden werden. Eine ziemliche Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die heutigen Qualitätsstandards auf der Grundlage jahrzehntelanger Forschung basieren. Gemeinsame Aufgabe und Verantwortung der zertifizierten AC-Anbieter und Forschungsinstitutionen wird sein, Trends und Entwicklungen aufzunehmen. Es braucht Antworten auf die drängenden Fragen, um hinsichtlich anspruchsvoller Personalentscheide weiterhin die geforderte Sicherheit bieten zu können.

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